Von Gesundheits-Predigten und -Sünden

Die Schule predigt uns gesunde Snacks für unsere Kinder. Und serviert gleichzeitig nur Schrott-Food an Automaten und in Kantinen. Ganz zu schweigen von Freizeitanlagen wie der Kinderzoo (!) Rapperswil, Badis oder sonstige Kiosks, wo Kinder regelmässig verkehren. Müssen wir jetzt alle Gesundheits-Apostel werden?

Obwohl ich mir vor meinem ersten Kind fest vorgenommen hatte, gehöre ich nicht zu den Müttern, die immer einen gesunden Z^Vieri dabeihaben. Fenchel, Kohlräbli und Radiesli sind mir zuwider und die Gemüserüsterei geht mir sowieso auf den Senkel. Als mein heute Vierjähriger noch kleiner war, hatte ich oft Früchte oder ähnliches dabei, Süsses gehörte bestimmt nicht dazu. Aber heute bin ich ehrlich gesagt zu faul, auch wenn ich weiss, dass diese Zeit mit dem zweiten Kind wieder auf mich zukommen wird.

Mit den ganzen Diskussionen, die um gesunde Ernährung geführt werden, würde ich erwarten, dass öffentliche Anlagen, die für Kinder bestimmt sind, auch kindergerecht geführt werden. Schöne Rutschbahnen und rutschsichere Bodenbeläge sind bestimmt wichtig, gehört ein gesunder Snack am Kiosk aber nicht genauso dazu?

Artischocke versus Schoggikuchen
Im Kindergarten bombardieren sie einen mit Flyern zu gesunden Z'Nünis, mein Favorit darunter ist und bleibt die Artischocke! Das stelle sich mal einer vor, wie wir unseren Kindern lauter Artischocken in die Chindsgitäschli stopfen! Und die Sauerei danach! Schliesslich weiss jeder, dass bei der Artischocke nach dem Essen mehr im Teller liegt als davor.

Und gleichzeitg gibt es beim Kerzenziehen – das vom Kindergarten organisiert wird – nur Kuchen und Süssgetränke. Scheint euch das logisch? Gibt es keinen Mittelweg?

In Frankreich fand ich es bis jetzt am Schlimmsten. Kindermenus werden aus Prinzip immer mit Cola serviert. Unser Sohn durfte bis heute gerade mal drei Schluck Cola trinken, als er Bauchschmerzen hatte. Und die war erst noch lauwarm und ohne Kohlensäure.

Beim Kinderzoo Rapperswil habe ich mich sogar schon mal schriftlich beschwert. Das Mail blieb unbeantwortet. Das Interesse der Zoo-Leitung an ihren zahlreichen Besuchern scheint sich auf das tierische Angebot zu beschränken. Dabei sollten gerade die ihre Speisekarte mehr als nur überdenken. Wienerli, Chicken Nuggets oder ähnlichen Mist, immer schön mit Pommes serviert. Wenn du etwas Gesundes essen willst, bleibt dir nur ein Salat aus der Büchse mit einer noch ekligeren Sauce aus der Flasche.

Wir werden also gezwung
en, bei jedem Ausflug ein Picknick dabeizuhaben. Vorausgesetzt, das Picknick darf in der jeweiligen Anlage überhaupt verzehrt werden.

Fazit: Meine Kinder dürfen ab und zu Junk Food essen. Aber dafür gibt es spezielle Lokale. Wenn ich einfach nur in die Badi möchte, hätte ich gerne auch etwas Gesundes zu Auswahl. Ob die Kids das dann essen, ist nochmal eine ganz andere Diskussion...

Auch unser Freund Bänz Friedli hat sich letzthin darüber aufgeregt. Lest selbst:

Sportschoggi
Apostel Bänz


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