Sommer Best-of: Stillen mit Publikum
Überall herrscht Stillzwang. Aber bitte ohne nackte Haut. Wieviel Busen verträgt die Öffentlichkeit?
Überall herrscht das Credo, Stillen sei das Beste für unser Baby. Damit kann man einverstanden sein oder nicht, jede soll nach ihrer Façon. Aber bitte ohne Brüste zu zeigen! Doch, Sie haben richtig gelesen. Dieser Trend zeichnet sich in – where else? – den USA ab. Nirgends ist die Still-Lobby so präsent wie dort und gleichzeitig gibt es kaum einen prüderen als «The american way of life».
Immer wieder hört man von Lokalen, die stillende Mütter nach draussen verbannen, von Passante, die empörte Bemerkungen loswerden müssen und sogar – auch hier wieder in Amerika – von einem Fotoladen, wo man sich weigerte, ein Foto (!) eines an der Brust trinkenden Babys zu entwickeln.
Da erstaunt es nicht weiter, dass gewisse Mütter sich schämen, in der Öffentlichkeit zu stillen. Mir ging es damals nicht besser, ich fand es immer etwas peinlich, meine Milchbar in aller Öffentlichkeit zu entblössen, also versuchte ich, meine Pflicht in der hintersten Ecke des Kaffees mit möglichst wenig Publikum zu erledigen. Denn sogar die fanatischsten Still-Talibans werden zugeben müssen: In der Öffentlichkeit hat Stillen nichts mehr mit trauter Zweisamkeit zwischen Mutter und Kind zu tun.
Und deshalb gibt es jetzt «Hooter-Hiders»! (Hooters = Umgangssprachlich für Brüste / Hiders = Verstecker). Ein zeltartiges Ding, dass das Stillen in öffentlichen Räumen wieder in etwas Intimes verwandeln soll. Egal, wie man es dreht und wendet, diese Dinger sehen immer irgendwie aus, als würde man etwas Verbotenes schmuggeln wollen.
Ganzer Artikel auf dem Blog von wir eltern.
Überall herrscht das Credo, Stillen sei das Beste für unser Baby. Damit kann man einverstanden sein oder nicht, jede soll nach ihrer Façon. Aber bitte ohne Brüste zu zeigen! Doch, Sie haben richtig gelesen. Dieser Trend zeichnet sich in – where else? – den USA ab. Nirgends ist die Still-Lobby so präsent wie dort und gleichzeitig gibt es kaum einen prüderen als «The american way of life».
Immer wieder hört man von Lokalen, die stillende Mütter nach draussen verbannen, von Passante, die empörte Bemerkungen loswerden müssen und sogar – auch hier wieder in Amerika – von einem Fotoladen, wo man sich weigerte, ein Foto (!) eines an der Brust trinkenden Babys zu entwickeln.
Da erstaunt es nicht weiter, dass gewisse Mütter sich schämen, in der Öffentlichkeit zu stillen. Mir ging es damals nicht besser, ich fand es immer etwas peinlich, meine Milchbar in aller Öffentlichkeit zu entblössen, also versuchte ich, meine Pflicht in der hintersten Ecke des Kaffees mit möglichst wenig Publikum zu erledigen. Denn sogar die fanatischsten Still-Talibans werden zugeben müssen: In der Öffentlichkeit hat Stillen nichts mehr mit trauter Zweisamkeit zwischen Mutter und Kind zu tun.
Und deshalb gibt es jetzt «Hooter-Hiders»! (Hooters = Umgangssprachlich für Brüste / Hiders = Verstecker). Ein zeltartiges Ding, dass das Stillen in öffentlichen Räumen wieder in etwas Intimes verwandeln soll. Egal, wie man es dreht und wendet, diese Dinger sehen immer irgendwie aus, als würde man etwas Verbotenes schmuggeln wollen.
Ganzer Artikel auf dem Blog von wir eltern.
Kommentare
Dass man in der heutigen modernen und scheinbar fortschrittlichen Zeit überhaupt über so was Normales, Natürliches, Gesundes und Selbstverständliches wie das (öffentliche) Stillen diskutieren muss, kann ich als Mutter zweier Kleinkinder (3.5 + 2) nicht verstehen. In was für einem verknorzten Zeitalter und einer verklemmten Gesellschaft leben wir eigentlich, dass über das Stillen so ein Theater gemacht wird! Solange sich die Mutter gesund und ausgewogen ernährt und möglichst auf Nikotin und Alkohol und blähende Speisen verzichtet, ist Muttermilch für die Kleinen das Gesündeste und Beste.
Auch ich habe meine beiden Kinder während der ersten Lebensmonate voll gestillt, auch auswärts und hatte übrigens nie Probleme. Ich wurde weder blöd angegafft, noch angemotzt oder gar des Lokals verwiesen. Meistens habe ich schon nur aus Rücksicht auf meine Kinder etwas abseits vom Trubel und diskret mit Stillshirt und/oder Nuscheli gestillt. So hatten einerseits meine Kinder Ruhe, waren ungestört und nicht abgelenkt, und auch Drittpersonen hatten ihre Ruhe ;-). Ein Kleinkind macht ja nichts anderes als wir Erwachsene auch - es isst, und wie wir eben auch, ab und zu auch auswärts... ;-). Und was bitte soll an einem friedlich stillenden, also trinkenden/essenden Säuglings schon so störend, schlimm und falsch sein? Mir sind ehrlich gesagt 10 Stillkinder im Restaurant 100 Mal lieber als ein einziger, schmatzender, rülpsender und besoffener Zechpreller. Stillen ist doch nichts Verbotenes oder Kriminelles!
Auf Werbeplakaten, in Modekatalogen und in Filmen sieht man viel mehr nackte Haut/Busen als beim Stillen... Wozu also dieser Aufschrei? Mütter, die sich genieren auswärts zu stillen, tun dies eben nur zu Hause oder in einem für sie geeigneten, geschützten Rahmen bzw. geben ihren Kleinen die zuvor zu Hause abgepumpte Milch auswärts im Fläschchen. Und solche, die sich tatsächlich ab einem Stillkind stören, die sollen doch einfach weg- statt hinsehen oder am besten gleich zu Hause bleiben. Mit etwas mehr gesundem Menschenverstand, Toleranz, Rücksicht und Respekt auf allen Seiten - und das leidige Stillthema ist gelöst und dieser grässliche „Hooter Hider“ kann einpacken :-)