Familie, vergebt mir, denn ich habe gesündigt.



Statt gute Vorsätze zu fassen, möchte ich dieses Jahr lieber meine Sünden beichten.

Vorsätze für das neue Jahr mache ich schon lange nicht mehr. Schliesslich rauche ich kaum noch (ehrlich!), ein Fitnessabo habe ich (und gehe sogar manchmal hin) und damit ich in Zukunft cool bleibe, nehme ich ein Vitamin-B-Präparat, das soll gut für die Nerven sein. Was also könnte ich mir noch vornehmen? Eben!
Wenn ich mir aber das letzte Jahr so anschaue, gäbe es schon ein paar Sächelchen, die besser laufen könnten. Es gab da ein paar Momente, an denen ich am liebsten a) im Erdboden verschwunden oder b) etwas fieser als erlaubt war.
Anstatt vieler Vorsätze mache ich es dieses Jahr wie die Katholiken: Ich beichte meine Sünden. Hier also die ultimative Mami-Beichte. Ergänzungen willkommen!
Peinlich, peinlich
  • Als ich mich bei einem neuen Arzt anmelden wollte, fragte mich Frau Doktor, ob ich regelmässigen Geschlechtsverkehr hätte. Was ich bejahte. Dann fragte sie mich, was ich denn mache. «Na, normal, also vaginal. Auch oral» war meine etwas peinlich berührte Antwort. Sie meinte beruflich...
  • In der letzten Schulwoche hole ich meinen Grossen in der Schule ab, der mir ganz stolz sein selbst gebasteltes Weihnachtsgeschenk hinhält. Ich inspiziere die Flüssigkeit und frage ihn: «Kann man das trinken?» Als er verneint, seufze ich bedauernd und sage (etwas zu laut) «Schade, ein Schnäpschen wäre in der Vorweihnachtszeit das perfekte Geschenk für eine Mutter.» Den entrüsteten Blick, den ich von der Lehrerin erhielt, sprach Bände...
  • Als ich mir Haselnusscrème direkt aus dem Glas genehmigte und mich meine kleine Tochter dabei erwischte, sagte ich ihr, das sei Gaggi und sie solle wieder ins Bett. Seither erzählt sie überall rum, Mami esse Gaggi aus einem Glas. Na ja, gelohnt hat es sich trotzdem!
Fiese Momente
  • Dem jungen Paar, das mich im Supermarkt so vorwurfsvoll ansah, als meine Kleine einen Trotzanfall kriegte, musste ich einfach zurufen: «Gratis Verhütung. Gern geschehen!»
  •  Der Familie, die meiner Tochter zum Geburtstag Knetmasse und Fingerfarben geschenkt hat, drohte ich: «Besten Dank! Das nächste Mal bringe ich euren Teenage-Töchtern eine Maxi-Schachtel Kondome mit!»
  • Ich bat meine Kinder, ein trauriges Gesicht zu machen, fotografierte sie und schickte das Foto an die Grossmutter mit dem Text: «Wir vermissen dich sooo sehr!». Eigentlich wollte ich nur, dass sie hütet, denn ich brauchte unbedingt wiedermal einen kinderfreien Tag.
  • Kennen Sie das Buch «Go the fuck to sleep»? Ich schreibe eine Fortsetzung: «Leave me the fuck alone and go play with your toys!» 
  • Wenn ich meinen Mann ärgern will, dann ändere ich seinen Klingelton auf «I’m sexy and I know it». Bis er das wieder ändern kann, haben bestimmt schon 10 Leute angerufen!
  • Manchmal lasse ich mich von den Kindern «gefangen nehmen» und ins «Gefängnis» sperren, nur damit ich ein kurzes Power-Nickerchen halten kann...
Und, wer möchte hier sonst noch Beichte ablegen? Es bleibt ja unter uns...

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